Viele Vorurteile mögen über Sizilien existieren, einige mögen sogar stimmen. Ich entdeckte aber ein anderes Sizilien, eines das wild, freundlich und sehr charmant ist.
Mein Sizilien besteht aus dem was ich Ihnen in den folgenden Seiten zeigen kann:

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Reiseberichte


Reise nach Sizilien, Juni 2005


Da standen wir nun zu Dritt in Sizilien. In Deutschland flogen wie sehr früh ab, bei Kälte und Nässe – mit Mantel. Hier schien die Erde zu glühen- man schnappte nach Luft und war froh mit dem Taxi die zum Glück nur 6 km schnell im Hotel zu sein.

Doch Sizilien ist für die Italiener nicht Italien. Mit Deutsch ist kaum eine Verständigung möglich, englisch bedingt. Wir hatten also unsere Liebe Not erst einmal klar zu kommen.

Als erstes bekam ich ein falsches Zimmer. Hatte extra einen Zuschlag gebucht – Balkon mit Ätnablick (italienisch Etna). Der Hotelangestellte kapierte nichts, trotz vorgelegter Unterlagen.Es dauerte schon eine Zeit lang, doch mit viel Geduld bekam ich dann doch man begehrtes Zimmer. Mit 21 qm groß genug im 4. Stock, hell, sauber und hübsch eingerichtet.

Mein erster Blick ging auf den Balkon, der auf einen großen Platz ging. Hinter dem letzten Haus sollte der Ätna sein, so sagte der Hotelboy. Doch ich sah nur einen Kran – dahinter sollte der „Mongibello" (Berg der Berge – 3.350 Meter) sein. Doch um es vorweg zu gestehen. Ich sah ihn den gesamten Urlaub über nur 3-mal je 1 Stunde – zumindest die Umrisse. Die übrige Zeit verhüllten Wolken und Dunst die Sicht. Schnee war nicht mehr zu erkennen, trotzdem Schnee auf der Kuppe meist bis zum Sommer liegt.

Das Zimmer hatte Fernsehen ( mit ZDF ), Kühlschrank und Safe für das viele Geld. Auch sonst war das Hotel geschmackvoll eingerichtet. Überall standen frische Blumen. Speisesaal hell, geschmackvoll, Klimaanlage. Wir waren vollauf zufrieden in Bella Italia zu sein.

Sizilien ist nicht Italien. Vieles ist anders. Mama hat das große Sagen. Die Jugend bleibt lange unter ihrer Obhut – meistens bis zum 30. Lebensjahr. Laut Statistik sind von den 18- 30 Jährigen 80 % noch bei Mama. Bei uns hat so ein Jugendlicher zu der Zeit schon 3 Wohnungen und 7 Freundinnen ausprobiert.

Einen großen Einfluss hat wohl auch noch die Kirche. Kommt man in einen Ort, hängt fast immer auf dem Bahnhof eine Tafel, wo finde ich was. Von den oft 50 Sehenswürdigkeiten sind bestimmt 20-mal die „Chiesa“ aufgeführt. Wer diese Kirchen füllt, wer sie unterhält ist uns ein Rätsel.

Sizilien war schon immer ein Zankapfel der Nation. Der reiche Norden musste das Geld verdienen, das in den armen Süden reingesteckt wurde. Wassernot, keine Arbeit. Heute sieht es gar nicht so ärmlich aus. Gewiss sitzen überall irgendwelche Figuren herum. Ein Plakat weshalb sie Geld benötigen vor sich hingestellt oder umgehängt.

Mitunter haben sie 3 Hunde bei sich ( kosten ja auch ). Andre ziehen durch die Cafes mit irgendeinem Musikinstrument. Sie klimpern darauf herum mit vielen falschen Tönen und erhoffen sich etwas Geld. Sehr viel Dunkelhäutige sieht man auf den Strassen. Sie gehen grell angezogen und gut gekleidet.

Auffallend ist auch, dass es kaum Gaststätten gibt. Pizzerias genug. Auch kleine Bars in denen man eine Kleinigkeit essen kann. Nachdem ich 2-mal zähes Fleisch für viel Geld bekam, das ich nicht essen konnte ernährte ich mich überwiegend nur noch von Kuchen oder Keksen mit Milch.

Catania ist mit seinen 370.000 Einwohnern die Zweitgrößte Stadt Siziliens.

Nicht schön, schmutzig und es stinkt nach Autoabgasen. Der Verkehr ist schlimmer als bei uns. Oft kommt man gar nicht über die Strasse, da alles mit Motorrädern voll gestellt ist. Die Zebrastreifen sind zum schneller Fahren da. Über sie kommt man nur wenn man die Augen schließt und losgeht, in der Hoffnung sie halten an – dann tun sie es auch. Man fährt nach Gefühl- nicht nach den Verkehrsregeln. Doch siehe da, meistens klappt das viel besser. Sie sind der Meinung Verbote sind dazu da, sie nicht zu befolgen.

Als Wahrzeichen steht vor dem Dom „di Sant Agata“ auf dem großen Dom - Platz der Obelisk mit Brunnen und schwarzem Elefanten. Aus schwarzem Lavagestein gefertigt trägt er den 4 m hohen Obelisken und hat bisher alle Naturkatastrophen überstanden. Auf dem Platz „ Piazza del Duomo „ ist zu allen Tageszeiten etwas los.

Geht man einige Meter weiter steht man auf dem Fischmarkt was schon am Geruch zu erkennen ist. Er gilt als der schönste sizilianische Fischmarkt und bietet Fische, die wir noch nie gesehen haben. Vom großen Schwertfisch bis zur kleinen Krabbe. Manche liegen geringelt da. Sehen aus wie ein platt gefahrener Silberaal – Name ?? Soll nur in sehr großen Tiefen leben bis zu 800 Metern tief. Man muss es gesehen haben - ist jedoch froh wieder weg zu sein, denn die Fischaugen sehen einem immer so schrecklich traurig an.

Catania hat aber auch seinen großen Sohn geboren – Vincenzo Bellini geboren 1801 - verstorben 1835 bei Paris. Von dort wurde er erst nach 41 Jahren nach Catania überführt.

Im Dom ist sein Grabmal. Doch wie so vieles konnten wir es nicht besichten wegen Renovierung. Man hatte bei vielen geschlossenen

Bauten den Eindruck, sie würden alles zur gleichen Zeit renovieren. Seine weltberühmte „Norma“ - die Lieblingsoper der Callas wurde mit dem Opernhaus – das seinen Namen trägt – am 31. Mai 1890 eröffnet. Das Haus ist eines der schönsten in seiner Art Italiens und verfügt über eine hervorragende Akustik.

Leider war das Haus geschlossen, wie es im Sommer in ganz Italien üblich ist. Bei 40 Grad geht niemand ins Theater. Sie spielen dann in den Freiluftbühnen wie z.B. Arena di Verona.

Weitere bekannte Opern von ihm: I Puritani und I Pirati. Alle seine wunderbaren Opern verlangen von den Tenören höchste Leistung, um die hohen Töne heraus zu bringen, was durchaus nicht allen gelingt!!

Das Geburtshaus wurde leider auch renoviert und war auch nicht zu besichtigen. Dafür gibt es einen wunderschönen „Bellini- Park“ mit vielen Büsten und einer Uhr mit Kalender wo täglich das Datum durch neue Pflanzen ausgewechselt wird. Auch ein Spaghetti- Gericht trägt seinen Namen „Spagetti alla Norma“ doch ist es für unsere Zungen nichts besonderes, da zur Verzierung obenauf Auberginen gelegt werden und jeder mag diesen Geschmack nicht.

Verkehrsmittel:

Seit 1999 hat Catania sogar eine Metro.

Man muss viele Stufen Klettern, da sie sehr tief liegt und Rolltreppen kaum vorhanden sind. Mit 3,8 km und 6 Stationen rumpelt sie durch den Ort über den Bahnhof bis zum Hafen.

Dann gibt es ja auch noch Busse, Busse und nochmals Busse. Doch hiermit zu fahren bleibt nur den Eingeborenen vorenthalten.

Unser Hotel lag zwar in der Altstadt- nur wenige Minuten heißt es immer so schön im Reiseprospekt. Doch wollten wir ja auch anderes sehen.

Na, und der Dom, Bahnhof und Hafen lagen entgegen gesetzt. Also zu Fuß doch ganz schön zu laufen. Es ist ja nicht nur die Hitze, sondern die Bürgersteige haben es in sich. Mal so eng, das man darauf gar nicht laufen kann. Dann nur rechts – also über die Straße. Dann wieder zurück, da die linke Seite voll von Motorrädern ist und man gar nicht dran vorbei kommt.

Die Metro ist zwar schnell – wenn sie kommt - doch alles damit kann man nicht erreichen.

Gerade da wo man hin will, fährt sie nicht entlang. Busse gibt es bis Nummern 500 – gelbe und blaue. Die blauen sind Fernverkehr – die gelben Ortsverkehr. Man braucht unterschiedliche Fahrkarten. Aber die Automaten sind nicht zu überlisten, sie nehmen nur blaue oder nur gelbe Fahrkarten. Die bekommt man im Tabaccheria - Laden – doch der hat wiederum zwischen 13 und 16 Uhr zu. Woher nun den gelben Fahrschein nehmen, da man nur blaue hat?

Letzte Rettung man sucht sich eine Bar, die Tickets verkauft. Doch auch sie hat ja Ruhestunden, dann geht nichts mehr vor 16 Uhr oder vor Montag!!

Doch was nutzt der noch so schöne Fahrschein, wenn man dann nicht weiß w e l c h e r Bus zum Dom fährt?? Hatte einmal 10 Personen befragt, weiterhin 6 Polizisten und auch noch drei Hotelangestellte. Sie sahen zwar im schlauen Buch nach, gaben auch eine nette Auskunft, doch kam ich an die Haltestelle dort fuhr alles – nur nicht m e i n Bus. Also nur für Eingeweihte, die ihre Strecke kennen.

Ausflüge:

Siracusa (Syrakus) 126.000 Einwohner wurde per Bahn besucht. Eine schöne Fahrt oft an der Küste oder dem Meer entlang. Eine Industriestadt. Hat man Pech so erlebt man hier die schlimmsten Stunden des „Sciroccos“ der rote Wüstensand von Afrika erstickt alle Lebenslust. Ein wunderschöner Dom mit Vorplatz und Cafes ziert den Ort. Aber auch viele römische und griechische Bauten sind zu sehen. Kleine winklige Gassen, in denen es immer kühl ist. Vieles erinnert an Capri.

Messina:

...das Tor zu Sizilien. Oft zerstört und immer wieder aufgebaut haben heute 280.000 Einwohner. Wer mit dem Auto oder dem Zug nach Sizilien kommt, landet hier in Messina. Vom Festland sind es gerade 3 km, die Messina von der Stiefelspitze getrennt ist. Das Tragflügelboot braucht kaum 30 Minuten für eine Überfahrt. Doch es lohnte nicht, gab nichts zu sehen in der kurzen Zeit bis das Schiff wieder zurück fuhr.

Nach dem verheerenden Erdbeben von 1908, das 60.000 Todesopfer forderte wurde Messina gerade wieder aufgebaut, als die amerikanischen Bombenflieger im letzten Weltkrieg kamen und die Stadt erneut in Schutt und Asche legten.

Der Dom wurde originalgetreu wieder aufgebaut. Beeindruckend ist die größte mechanische Uhr der Welt. 1933 in der Straßburger Werkstatt von Thomas Ungerer gefertigt. Täglich um 12 Uhr spielt sich ein außergewöhnliches Spektakel ab. Figuren aus der Belagerung Messinas drehen sich im Kreise und lassen die Glocken und einen Choral erklingen. Vorher schreit der silberne Löwe zum herzerbarmen, dann eine Etage tiefer der Hahn wobei er mit den Flügeln schlägt. Auf dem Platz haben sich inzwischen Hunderte von Touristen eingefunden. Ganze Buskolonnen kommen vorgefahren, um den Touristen dies Spektakel zu zueigen. Straßenhändler nutzen die Chance und bieten ihre Waren an. Als Mitbringsel wird so manches gekauft.

Zwischendurch machten wir dann auch mal einen Stadtbummel auch Ausruhen, musste ja auch mal sein. Das Wetter hielt sich trotz aller Unkereien es solle Gewitter geben. Sie blieben jedoch im Landesinnern und kamen nicht bis zur Küste. Wie von bella Italia erwartet blieb der Himmel blau und die Sonne schien. Temperaturen um 26- 30 Grad im Schatten reichten aus. So wagten wir den Ausflug auf den alle gewartet hatten:

Da die Anfahrt mit der Bahn so umständlich ist und wir nicht auf den Berg raufkommen, entschlossen wir uns mit dem Bus zufahren. Er fährt ja direkt in den Ort rein – das dachten wir – doch die Wirklichkeit sah anders aus.

Auf dem Busbahnhof angekommen in Catania war alles so freundlich und fröhlich. Viele junge Menschen rannten mit bunten Fahnen umher. Ah ja, ein Fußballspiel, dachten wir, doch das war schon der erste Fehler. Schon nach wenigen Minuten erkannte ich die Situation - Sciopero – (Streik). Na der Tag fing ja gut an.

Doch was nun ?? Alles abbrechen? Doch die Idee kam schnell – zur Bahn. Wegen des Streiks war da zwar Hochbetrieb, doch am Automaten zogen wir 3 Karten und waren glücklich kurz darauf schon bequem und kühl im Zug zu sitzen.

Kurz bevor wir in den Zug einstiegen erblickten wir neben dem letzten Bahnsteig Schiffe. Bei näherem Hinsehen war die „Aida“ zu erkennen.Doch waren wir nicht sehr beeindruckt, da das Schiff sehr klein und kurz aussah. Etwas hoch und breit lag es am Bahnhof vor Anker. Sicherlich waren die Liege - Gebühren hier niedriger, als im Hafen.

Die 60 km bis zu unserem Ziel waren in einer Stunde schnell erledigt und wir standen nach der Fahrt die Küste entlang in Taormina.

Alles war gar nicht so schlimm. Freundliche Menschen zeigten uns vor dem Bahnhof die Stelle, wo der Pendelbus abfahren würde. Zahlen könne man im Bus – sonst muss man Tickets im Tabakwarengeschäft kaufen.

Doch nach einer halben Stunde wurde ich unruhig – kein Bus – nichts. Die Einheimischen riefen sich diverse Dinge zu wenn ein Auto von oben kam. Dann hörten auch sie erstmals ... Chiopero – das Wort kannten wir ja nun schon. Also auch der Pendelbetrieb streikte und an ein Weiterkommen war nicht zu denken.

So blieb nur viele Stufen zu laufen. Oder den längeren Weg den Zick- Zack.- Weg. Bei der Hitze traute ich mir beides nicht zu. Also in den sauren Apfel beißen und ein Taxi nehmen, damit war das Geld für eine warme Suppe, das Mittagessen weg – doch wir waren oben. Oben in Taormina.

Der Ort gilt wohl als der schönste Ferienort an der Ostküste.

Trotz über 100 Hotels ist der Ort im Sommer vollkommen ausverkauft.

Nachteil ist nur, dass die Strasse, Bahn und der Strand unten liegen. – siehe Ankunft. Der Ort selbst liegt auf einem Hügel 200 Meter über dem Meer. Die Stadt ist jedoch von Urlaubern und Durchreisenden völlig überfüllt, wenngleich es im Juni noch zu ertragen war.

Früher gab es einen Fahrstuhl – kostenfrei - mit dem man an den Strand fahren konnte. Heute fährt eine moderne „Funivia“ mit Gondeln zum Strand – gegen Bezahlung. Das milde Klima bringt auch im Winter Künstler und Intellektuelle nach hier. Die einzige Hauptstrasse ist der Corso Umberto. Hier erblickt man ein Cafe nach dem anderen. Ein Geschäft schöner und teurer als das vorangegangene. Eine Wohltat für die Augen – nicht für die Geldtasche. Vor allen auch die herrlichen Marzipan – Figuren zogen die Blicke auf sich.

Das bekannteste was man sehen m u s s ist das Theatro Greco. Man braucht es nicht zu suchen, sondern man geht einfach dem Besucherstrom nach und steht dann vor dem Eingang. Hier muss erst einmal Eintritt gezahlt werden – war früher umsonst - .

Es ist das zweitgrößte antike Theater Siziliens. Gebaut im 2. Jahrhundert vor Christi. Bei Konzerten können bis zu 30.000 Besucher Einlass finden. Von der oberen Sitzreihe sieht man hinter der Bühne den Ätna in seiner ganzen Schönheit, wenn es keine Wolken gibt. Heute ist leider eine Riesenleinwand aufgespannt, die die Sicht auf den Ätna teilweise verdeckt. Schade.

Auch ein bisheriger Privatgarten wurde von der Stadt gekauft. Als Villa Comunale bietet der Giardino einen herrlichen, einmaligen Blick auf das unten liegende Meer. Blumen und Kakteen zieren den Garten.

Man kann lange verweilen. Derartiges in dem Häusermeer hatte man nie vermutet. Für diesen Geheimtipp braucht man doch einen Reiseführer indem alles beschrieben ist.

Natürlich gibt es nicht nur Kirchen, sondern auch einen Dom. In der Nähe das weltberühmte Cafe „ Wunderbar „ in dem man ausruhen kann wenn die Geschäfte von 13- 16 Uhr Siesta machen.

Die Rückfahrt nach Catanie war ein Kinderspiel. Wir kamen gerade auf dem Busbahnhof an, da sollte er in wenigen Minuten abfahren. Der Streik war vorbei. Bella Italia. Doch im Hotel- Fernseher zeigten sie schon den nächsten an. Freitag/ Sonnabend sollte die Bahn streiken. Wir hofften nur dann wieder zu Hause zu sein, wenn die Flugzeuge dran wären ……………

Seitdem die Metro fertig ist, fährt die Ätna- Bahn direkt an der letzten Station ab. Das Ende ist dann nach 110 km Umrundung in 3 Stunden ein kleiner Ort wo man in den Regelzug von Messina aus umsteigen muss. Doch etwas fährt alle 20 Minuten.

Also in rund 790 Metern rattert die Bahn – bestehend aus einem Triebwagen um den Berg. Er schaukelt so, das man den Eindruck hat die nächste Kurve schafft er nicht mehr und kippt um.

Zu sehen bekamen wir den Mongibello allerdings an diesem Tage nicht. Nur Obstplantagen, wo die Stämme noch teilweise in der Lava standen. Schafe und Lavagestein. Damit baute man alles, Strassen, Abgrenzungen, Wände. Für hier ja der billigste Baustoff. Die Erde ist nach einem Ausbruch sehr fruchtbar. Allerdings muss man 2oo!! Jahre warten, bis man den Boden wieder bestellen kann.

Der Wagen war voll. Schulkinder, Urlaubs - Gäste, Frauen die vom Einkaufen aus anderen Orten kamen. Alles hängt an dieser Verbindung. Irgendwo erblickte man sogar ein Spar- Geschäft. In schwarz eingehüllt, mit einer roten langstieligen Rose saß einen ältere Frau. Bei jeder Station lief sie aufgeregt umher und wusste nicht so recht wo sie wohl aussteigen sollte. Alles deutete darauf hin, da sie zu einer Beerdigung wollte. Meine Gedanken waren nur --- ehe sie dort ankommt ist die Rose vertrocknet und die Beerdigung vorbei.

Vorbei nach 2 Stunden war auch unsere Fahrzeit. Wir wollten bis zum nächsten Zug einen Ort besuchen - Randazzo, der in 740 Meter Höhe liegt.

Nur 15 km Vom Kraterrand entfernt blieb dieser Ort bisher immer verschont wenn die Lava auf die Ortschaften zulief. Nur die Pinienwälder sind im November 2002 dem Lavastrom zum Opfer gefallen.

Viel zu sehen gibt es nicht in dem kleinen Ort. Marktplatz und Basilika, ein geschlossenes Cafe und eines vor der zweiten Kirche mit Vorgarten.

Doch waren wir fast oben, haben ihn bezwungen und viel, viel Lava gesehen. Bella Italia…..

Ja, damit ging die Reise praktisch zu Ende. Auf dem Rückflug hatten wir außer der 2 Stunden Wartezeit zusätzlich noch einmal 2 Stunden zu warten. Weshalb wusste niemand so genau. Der Abflugschalter blieb 2 Stunden geschlossen und zeigte nur die ursprüngliche Abflugzeit an. Technische Probleme hieß es hinterher. Nach fast 2 Stunden ging es dann weiter.

So ging es schneller als uns lieb war - Berlin hatte uns wieder...
Helmut Urban

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